Das Spurenelement Jod kommt im menschlichen Körper nicht vor und muss daher über die Nahrung zugeführt werden. Etwa 70 % des aufgenommen Jods werden in der Schilddrüse verbraucht.
Jod kommt in grossen Mengen in Seefisch und Meeresfrüchten vor. Ausserdem steckt das Spurenelement in Milch und Eiern sowie in allen Lebensmitteln, die bei der Zubereitung mit Jodsalz gewürzt wurden. Ein erwachsener Mensch hat einen Jod-Tagesbedarf von etwa 200 Mikrogramm, Kinder etwa 50 Mikrogramm weniger. Die Jod-Tagesdosis für Erwachsene ist zum Beispiel enthalten in:
- 48 g Schellfisch
- 76 g Seelachs
- 104 g Scholle
- 154 g Miesmuschel
- 166 g Kabeljau
- 340 g Auster
- 380 g Heilbutt
- 400 g Thunfisch
- 1000 g Spinat
- 2100 g Roggenbrot
Man schätzt, dass weltweit über eine Milliarde Menschen von Jodmangel betroffen sind. Je nach Jodvorkommen im Boden ist der Jodmangel regional bedingt. Äusserlich sichtbares Anzeichen eines Jodmangel ist häufig ein Kropf (Struma = vergrösserte Schilddrüse).
Bei Erwachsenen kann sich ein Jodmangel oft in Form von verminderter Temperatur-Toleranz und starken Gewichtsschwankungen äussern. Gravierend wirkt sich ein Jodmangel bei Babys und Kleinkindern aus. Da besteht die Gefahr von schwerwiegenden Entwicklungsstörungen bis hin zum Kretinismus.
Um Jodmangel vorzubeugen, wurde in den 1920er Jahren erstmals Jod ins Kochsalz gemischt. Dadurch verschwanden diese Krankheiten. Da in fast allen industriell verarbeiteten Lebensmitteln Salz vorkommt, ist diese Methode nach wie vor effizient.
Eine Überdosierung oder eine Jodvergiftung kann durch eine normale, ausgewogene Ernährung kaum entstehen. Einem Kilo Salz werden 25 Milligramm Jod zugesetzt. Eine Jodüberdosierung entsteht daher eher durch den unsachgemässen Konsum von Jodtabletten.
Jod ist ein natürliches Element und völlig harmlos. Bei einer Kernspaltung entsteht jedoch das radioaktive Jod-131 und Jod-123. Gelangen diese Isotope in den menschlichen Körper, lagern sie sich in der Schilddrüse ab und können dort erhebliche Schäden, im schlimmsten Fall sogar Schilddrüsenkrebs verursachen.
Daher werden bei einem Reaktorunglück Jodtabletten an die Bevölkerung verteilt, in denen Jod in einer hohen Dosis enthalten ist und so die Schilddrüse schützen könnte. Das funktioniert allerdings nur vorsorglich, denn sobald das gefährliche Jod-131 oder Jod-123 einmal in die Schilddrüse gelangt ist, kann auch die Tablette nichts mehr ausrichten.